Neurodermitis bei Babys – was Du als Mama wissen solltest

Mütter neurodermitischer Kindern haben es nicht leicht. Man beobachtet, wie sein Baby oder Kleinkind leidet, man leidet mit, man sucht nach Lösungen. Und man gibt sich unter Umständen sogar die Schuld, sind doch die Ursprünge der Krankheit nicht vollends erforscht, Umwelt- und auch genetische Komponenten spielen eine Rolle.

Frau Dr. Schallaböck fasst hier für uns zusammen, wie man ab besten vorgeht, wenn Babys, kleine Kinder Neurodermitis entwickeln.

„Wenn ich mir heute meinen gesunden Buben ansehe, erscheint es mir fast wie ein Alptraum, wie sehr er als Baby gelitten hat. Und mit ihm die ganze Familie. Natürlich hatte ich als Ärztin einen Vorteil – ich konnte die Symptome diagnostizieren, die Lösungen aus der Schulmedizin hatte ich parat. Aber für das Leiden und den Umgang mit der Erfolglosigkeit aller Versuche war ich nicht gewappnet. Den Ausweg fand ich erst mit der Entwicklung des KAMI SOS Hautpflegeöls. Ich möchte Euch heute ein paar „begleitende“ Informationen mitgeben, die euch eventuell den Umgang mit der Erkrankung erleichtern.“

Atopische Ekzeme (aka Neurodermitis) ist in den Industrieländern inzwischen die häufigste kindliche Hauterkrankung. Neurodermitis ist chronisch und tritt meist in Schüben auf. Wenn man leichte Formen mitzählt, sind ca. 15% der Kinder davon betroffen. Meist wächst sie sich im Laufe des Schuleintritts oder der Pubertät aus. Allerdings kämpfen viele der genesenen Patienten lebenslang mit einer Problemhaut, oft auch durch langjährigen Kortison-Einsatz verursacht.

In 85% der Fälle treten die ersten Beschwerden bereits im ersten Lebensjahr auf:

Das sind Neurodermitis-Symptome, die bei Babys häufig auftreten:

  •  Neugeborene haben oft trockene Haut oder gerötete, nässende Stellen in den Hautfalten;
  • Ab dem 2.-4. Monat bilden sich an den Wangen, am Kopf und an den Streckseiten der Arme und Beine unscharf begrenzte, rote oder gar nässende Herde, manchmal mit Bläschen, Schuppen oder gar Krusten;
  • Der Windelbereich hingegen bleibt meist ausgespart;
  • Oft setzen sich auf diese Entzündungsherde bakterielle Infektionen auf, die gelbe Krusten und Nässen verursachen, man nennt das bakterielle Exazerbation;
  • Begleitet werden diese Ausschläge von sehr starker Juckreiz, oft einhergehend mit Schwitzen, der dann zu Wundkratzen führt. Dies ist besonders erschwerend da durch diese wundgekratzten Stellen Bakterien eintreten können. Auch verursacht die mechanische Reizung das Freisetzen von Botenstoffen, sogenannte Mastzellen, die den Immunprozess und somit die Neurodermitis zusätzlich anfeuern.

Der Juckreiz ist das Hauptsymptom der Neurodermitis und Verursacher des größten Leidensdruckes für Betroffene. Nicht zu verschweigen, dass natürlich die ganze Familie zunehmend unter Schlafentzug, schlechten Gewissen und Ratlosigkeit leidet.

Wie entsteht Neurodermitis und was sind die Auslöser

Wenn immer wieder von genetische Prädisposition gesprochen wird erleichtert das das Gewissen der Eltern natürlich nicht. Sind die Eltern betroffen oder leiden unter Asthma und Heuschnupfen, steigt das Risiko um ein Vielfaches. Allerdings lässt sich dadurch die zunehmende Häufigkeit der Erkrankungen nicht erklären. Die Forschung sieht daher einen Zusammenhang mit unserer Lebensweise, die das Immunsystem der Kinder in frühen Jahren zu wenig „trainiert“.

Die Krankheit zum Ausbrechen bringt dann meist ein Auslöser; mögliche, individuell unterschiedliche Triggerfaktoren sind zB.:

  • Allergene wie Nahrungsmittel, Pollen oder Hausstaubmilben, Haustiere;
  • Infektionen;
  • Stress und Erschöpfung;
  • Zahndurchbruch;
  • Reizstoffe wie Waschmittel, Kosmetika, Kleidung oder Schweiß;
  • Klimafaktoren wie zB der Jahreszeitenwechsel.

Allerdings zeigt sich, dass ein Vermeiden dieser Auslöser den Ausbruch der Krankheit nicht vollständig verhindern kann. So zeigen beispielsweise Studien, dass das verspätete Einführen von Beikost keine Wirkung hatte, sie im Gegenteil sogar verstärkte.

Auch konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass langes Stillen die Neurodermitis-Neigung senkt, auch wenn die positiven Auswirkungen des Stillens auf das Immunsystem erwiesen sind.

Vielmehr wird empfohlen, die Schübe genau zu beobachten und in der Folge durch größere Achtsamkeit Auslöser zu minimieren.

Was geht im Körper vor?

Wie gesagt sind die Ursachen und Abläufe noch nicht ausreichend erforscht, eine multifunktionelle Störung liegt nahe. Gesichert ist aber, dass Neurodermitis KEINE psychosomatische Erkrankung ist oder ursprünglich durch psychische Probleme verursacht wird. Gesichert sind aber:

  • Auffälligkeiten im Immunsystem, insbesondere geändertes Verhalten von Abwehrzellen;
  • Unterschiede zu „normalen“ Allergien, es bestehen vielmehr Ähnlichkeiten mit Autoimmunerkrankungen. Gleichzeitig häuft sich aber bei Neurodermitikern auch die Anfälligkeit für zusätzliche Allergien;
  • Erhöhte Sensibilität und Reaktion auf Änderungen des Speiseplan, des Tagesablaufes oder auf Impfungen, auch wenn keine Allergien vorliegen;
  • Störung der Barrierefunktion der Haut: Der Säureschutzmantel ist beeinträchtigt, die Talgdrüsen leiden unter Unterfunktion, die Haut ist sehr trocken, auch das verstärkt den Juckreiz!
  • Das vegetative Nervensystem ist anfälliger: Die Blutgefäße ziehen sich bei Kälte stärker zusammen, Neurodermitiker schwitzen weniger oder sehr stark;
  • Gehäufte Anfälligkeit für Störungen des Magen-Darm-Traktes;
  • Hyper-Sensibilität in allen Alltagsbereichen, das seelische Gleichgewicht gerät schnell durcheinander.

Was tun, wenn sich bei Deinem Baby Anzeichen für Neurodermitis zeigen?

Neurodermitis ist nicht einfach zu behandeln und Dogmen sollten vermeiden werden. Jeder Patient reagiert anders, was dem einen hilft, verschlimmert die Haut beim anderen. Auch wird oft berichtet, dass Mittel und Methoden eine Zeit lang helfen und plötzlich nicht mehr.

Es hat sich auch gezeigt, dass Allergietests nicht wirklich etwas bringen. Neurodermitiker reagieren auf vieles, das Weglassen das Allergens kann kurzzeitig Verbesserung bringen, muss aber langfristig mit anderen Folgen, wie zB Mangelernährung aufgewogen werden. Auslöser für Schübe sollten vielmehr durch genaue Beobachtung identifiziert werden.

Die richtige Behandlung muss daher individuell erarbeitet werden und durch Versuch und Irrtum gefunden werden. Allgemein ist zwischen Basispflege und der Behandlung akuter Schübe zu unterscheiden:

  • Akut-Behandlung: viele meiner Patienten und KAMI Kunden bestätigen, dass ihnen KAMI SOS Hautpflegeöl oder der KAMI SOS Hautpflegebalsam sehr geholfen hat, besonders gegen den Juckreiz. Aber manchmal ist die Behandlung mit Kortison-Cremes über einen befristeten Zeitraum ein notwendiges Übel, wobei es verschiedenen Konzentrationen gibt. Dein Arzt empfiehlt Dir die richtige Dosierung und Anwendung, oft wird ein „Ausschleichen“ empfohlen. Die Präparate am besten nach dem Bad auftragen, da ist die Haut noch durchfeuchtet und kann die Wirkstoffe besser aufnehmen.
  • Basis-Pflege: fettende Produkte, die die Hautbarriere stärken sollten hier zum Einsatz kommen, im Winter wird zusätzlicher Kälteschutz empfohlen. Unsere KAMI Produkte sind hier bestens geeignet, da sie die Hautbarriere nachhaltig stärken. Auch das Baden und Waschen sollte unbedingt mit rückfettenden Mitteln, ohne Seife,  wie zum Beispiel unserem KAMI Wasch-Fluid erfolgen. Haarewaschen besser nicht in der Dusche oder Badewanne um den Hautkontakt mit dem Shampoo zu vermeiden, lieber vornübergebeugt im Waschbecken.

Ich möchte hier mit den medizinischen Ausführungen zu Ende kommen. Die Tipps für ein Leben mit Neurodermitis-Kind spare ich mir für einen der folgenden Blogs auf.

Ich hoffe, der Beitrag war interessant für Euch und freue mich über Euer Feedback unter info@kami-skincare.com (Öffnet eventuell ein Programm um an den Empfänger eine E-Mail zu schicken). Helfen Euch meine Tipps im Alltag? Schreibt mir!

Mit lieben Grüßen

Eure Kerstin

Bekannt aus folgenden Medien

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