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Kinderhaut im Herbst & Winter: Ursachen und Pflege trockener und juckender Haut

Kinderhaut im Herbst & Winter: Ursachen und Pflege trockener und juckender Haut

Wenn die Tage kürzer werden, die Luft trockener und die Heizungen anspringen, merken viele Erwachsene bereits: Die Haut spannt, wird spröde, schuppt. Bei Kindern – besonders Babys und Kleinkindern – können diese klimatischen Umstellungen oft noch größere Herausforderungen darstellen. Die Hautbarriere ist jünger, dünner, empfindlicher – und reagiert schneller auf Reize.

Medizinische Ursachen für verstärkte Hautprobleme im Herbst/Winter

Damit wir verstehen, warum viele Hautprobleme gerade in der kalten Jahreszeit zutage treten, lohnt sich ein Blick auf die zugrundeliegenden Mechanismen:

1. Absenkung der Luftfeuchtigkeit & trockene Heizungsluft

Wenn die Außenluft kalt wird, sinkt deren Feuchtigkeit stark. In Innenräumen wird durch Heizen trockene Luft erzeugt. Die Folge: die Haut verliert vermehrt Feuchtigkeit. Dieser erhöhte Wasserverlust macht die oberste Hautschicht spröde, porös und anfälliger für Risse oder Reizungen.

2. Schwächere Hautbarriere & verminderte Lipide

Bei Kindern ist die Haut noch nicht vollständig „abgedichtet“. Zudem kann in kühler, trockener Umgebung die Produktion von natürlichen Hautlipiden zurückgehen (z. B. Ceramide, Cholesterol, Fettsäuren). Eine gestörte Hautbarriere ermöglicht dann leichter, dass irritierende Stoffe (z. B. Waschsubstanzen, Rauch, Allergene) eindringen und Entzündungsreaktionen auslösen. In der Dermatologie wird dies oft als Barrieredefekt – oder Barrieredysfunktion – bezeichnet (besonders relevant ist dies bei atopischer Dermatitis).

3. Neigung zu Inflammation & Allergien

Manche Kinder haben genetisch bedingt eine Neigung zu überempfindlichen Hautreaktionen, etwa aufgrund von Mutationen im Filaggrin-Gen, einer verstärkten Th2-Immunantwort oder einer familiären Allergiebelastung. Bereits kleine Reize lösen Entzündungsreaktionen aus, die sich zu Rötungen, Juckreiz oder Ekzemen (z. B. atopisch) entwickeln. Interessanterweise zeigen Untersuchungen, dass bei vielen Kindern atopische Dermatitis in den Wintermonaten typischerweise verschlechtert oder häufiger auftritt.

4. Vermehrte Kontaktreize durch Reiben

Im Herbst/Winter tragen Kinder oft eng anliegende Kleidung, mehrere Schichten, Mützen, Schals – es entsteht mehr Reibung durch die Stoffe oder durch Nässe. Wollmaterialien, grobe Stoffe, (versteckte) Waschmittelrückstände oder Weichspüler können damit verstärkt die Haut reizen.

5. Infektionen als sekundäre Komplikation

Besonders bei gestörter Hautbarriere besteht ein erhöhtes Risiko für bakterielle oder virale Sekundärinfektionen – z. B. Staphylokokken, Streptokokken, Herpesviren. Diese Infekte können die Hautsituation verschlimmern oder neue Beschwerden verursachen.

6. Reduzierter Sonneneinfluss / Vitamin-D & Immunmodulation

In der dunklen Jahreszeit sinkt bei vielen Menschen die Vitamin-D-Synthese über die Haut. Einige Studien zeigen Zusammenhänge zwischen niedrigeren Vitamin-D-Werten und schwereren Formen der atopischen Dermatitis. Obwohl dies kein primärer Auslöser ist, könnte ein Mangel zumindest die Entzündungsneigung begünstigen.

Welche Hautprobleme treten bei Kindern im Herbst/Winter häufig auf?

Nicht jedes Hautproblem ist gleich Neurodermitis. Im Folgenden eine Aufstellung häufiger (und auch weniger bekannter) Hautveränderungen, die in der kalten Jahreszeit bei Babys und Kindern auftreten können:

Hautproblem

Typische Erscheinung

Ursachen / Mechanismen

Besonderheiten bei Kindern

Xerosis / trockene Haut (Schuppung, Span­nung)

raue Stellen, feine Schuppen, gespannte Haut, teils leichter Juckreiz

vermehrter Wasserverlust, Defizit an hautlipidbildenden Stoffen, trockene Luft

oft die mildeste Form, kann ohne Therapie spontan abklingen – aber möglicher Einstieg in stärkere Störungen

Atopische Dermatitis (Neurodermitis, Ekzem)

chronisch-rezidivierendes Ekzem mit Rötung, Nässen, Krusten, starker Juckreiz

genetische Prädisposition + Barrieredefekt + Umwelteinflüsse

meist im Säuglingsalter beginnend; saisonale Verschlechterung im Herbst/Winter üblich

Seborrhoisches Ekzem / Milchschorf

gelbliche, fettige Schuppen, häufiger auf Kopfhaut, Stirn, Augenbrauen

Überproduktion von Hautfetten + Malassezia‐Hefepilze

typisch im Säuglingsalter; oft selbstlimitierend

Pityriasis alba

helle, fein schuppende Flecken, meist im Gesicht

möglicherweise mild entzündliches Geschehen, oft mit trockener Haut

besonders bei Schulkindern sichtbar; oft kosmetisch auffallend (helle Flecken)

Kontaktdermatitis / irritative Dermatitis

Rötung, Brennen, Schuppung, oft dort, wo Kleidung oder Stoff Kontakte hatte oder an den Händen

Duftstoffe, Waschmittel, Kleidungsmaterialien, Reibung

empfindliche Haut reagiert schneller — auch an Stellen, an die man nicht sofort denkt

Flechten, Pilzinfekte (z. B. Tinea)

rötlich, ringförmig, schuppend, evtl. Juckreiz

infektiöse Erreger (Dermatophyten)

insbesondere bei Feuchtigkeit (z. B. durch Winterkleidung) oder in Gemeinschaftseinrichtungen

Virale Hautausschläge / Urtikaria (Nesselsucht)

Quaddeln, juckende Hautrötungen, evtl. akut

Infektionen, Erkältungsviren, Kälteurtikaria

oft spontan, aber bei anhaltendem Verlauf Abklärung notwendig

Hinweis: Diese Übersicht stellt in keinem der Fälle einen Ersatz für einen Arztbesuch dar. In seltenen Fällen können zudem auch erblich bedingte Hauterkrankungen (z. B. Ichthyosen) auftreten – aber diese zeigen typischerweise schon sehr früh deutliche Formen und bedürfen immer dermatologischer Abklärung. 

Besonderheiten je Altersgruppe

  • Babys (0–2 Jahre)

    Die Haut ist besonders dünn, der Hautbarriere-Aufbau noch nicht vollständig abgeschlossen. Talg- und Schweißdrüsen arbeiten erst nach und nach reguliert, sodass die Fähigkeit zur natürlichen Rückfettung und Feuchteregulation eingeschränkt ist. Studien zeigen, dass Hautfeuchtigkeit bei Kindern mit Ekzemen deutlich niedriger ist als bei gesunden Kindern. Regelmäßige Öl-Bäder auch Balneo-Therapie genannt können laut Studien trockener Haut vorbeugen.
  • Kleinkinder & Schulkinder

    In diesem Alter sind Kinder zunehmend verschiedenen Umweltreizen ausgesetzt – etwa durch Kleidung, Sport, Schule oder den Spielplatz. Besonders Pityriasis alba tritt in dieser Zeit häufig sichtbar auf. Auch Kontaktdermatitiden infolge von Kleidung, Waschmitteln oder Schweiß sowie allergische Reaktionen auf Nickel oder Textilfarbstoffe können sich in diesem Zusammenhang zeigen.
  • Kinder mit bestehender Neurodermitis

    Diese Kinder beobachten oft saisonale Schwankungen ihres Hautzustands: Im Herbst und Winter verschlimmert er sich. In dieser Zeit steigt auch das Risiko für Infektionen.

Checkliste für Eltern: So erkennst Du das Hautproblem

Diese Checkliste hilft, die Situation einzuschätzen – und zu entscheiden, ob ein Arztbesuch sinnvoll ist:

Symptom / Beobachtung

Einschätzung

Empfehlung

Nur leichte Spannung, feine Schuppen, kaum Juckreiz

milde Xerosis

Hautpflege grundlegend anwenden, beobachten

Deutlicher Juckreiz, Kind kratzt sich stark (z. B. im Schlaf)

mittel / potenziell Ekzem

zusätzliche Pflege / Barriereschutz, ggf. ärztlich beraten lassen

Nässen, Aufbrechen, Krusten, starke Rötung

mäßig bis stark entzündlich

möglichst bald medizinisch abklären

Fieber, allgemeines Unwohlsein, starke Ausbreitung oder schnellere Verschlechterung

Hinweis auf Infektion oder schwere Reaktion

sofort Arzt oder Dermatologin aufsuchen

Neu auftretender Ausschlag bei Allergieverdacht (z. B. auf Lebensmittel, Medikamente)

potenzielle allergische Reaktion

ärztlich abklären lassen

Kein Ansprechen auf konsequente Pflege innerhalb von 1–2 Wochen

therapieresistente Erkrankung

ärztliche Abklärung notwendig

Begleiterscheinungen wie Asthma, Heuschnupfen, familiäre Allergiebelastung

Risikofaktor für atopische Erkrankungen

frühzeitig dermatologische oder allergologische Abklärung

Wann zum Arzt bzw. zur Dermatologin?

  • Bei ausgeprägten Entzündungszeichen, Nässen, offenen Stellen
  • Bei Verdacht auf Infektion (Eiter, Fieber, starke Schmerzen)
  • Bei ausgedehnten oder schnell fortschreitenden Hautveränderungen
  • Wenn das Kind unter Schlafmangel, starkem Juckreiz oder Leidensdruck steht
  • Bei Erstmanifestation atopischer Erkrankung oder bei familiärer Allergiegeschichte
  • Wenn trotz konsequenter Hautpflege keine Besserung eintritt

Wir können Euch über unsere Beratung auf info@kami-skincare.com gerne Tipps zur Hautpflege geben und eine persönlich auf Dich bzw. Dein Kind abgestimmte Routine empfehlen. Eine (Fern-)diagnose ist leider nicht möglich oder erlaubt. Wenn Du unsicher bist oder Dein Kind an den oben erwähnten Ekzemen oder infizierten Hautveränderungen leidet, hole bitte frühzeitig medizinischen Rat bei Eurem Arzt oder Eurer Ärztin ein.

Basis-Pflegeroutine für den Herbst mit KAMI-Produkten

Damit die Haut Deines Kindes gestärkt durch die Saison kommt, empfehlen wir eine sanfte und konsequente Pflege. Hier ein Beispiel für eine Hautpflegeroutine mit KAMI-Produkten:

Morgens / tagsüber

1. Sanfte Reinigung / Erfrischung
Verwende das KAMI Wasch-Fluid (nur so viel, wie nötig ist), um Schweiß oder Verschmutzungen zu entfernen, ohne die Haut auszutrocknen. Auch nur mit lauwarmem Wasser abspülen ist akzeptabel, wenn vorher nichts aufgetragen war.

2. Feuchtigkeitspflege / Spray
Sprühe das 2-Phasen Spray auf (vorher leicht schütteln).

3. Schutzpflege
Auf besonders trockene oder exponierte Stellen (Wangen, Hände) kann optional ein sehr leichtes Pflegeöl oder Balsam dünn aufgetragen werden (z. B. „mini-Spot“ aus dem KAMI SOS Hautpflegeöl Roll-on).

Kleidung / Umgebungsbedingungen beachten

    • Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer (ideal: 45–60 %) nicht zu sehr absenken
    • Kleidung aus Baumwolle oder weichen Stoffen, keine kratzigen Materialien
    • Keine Überhitzung (z. B. durch zu viele Schichten)
    • Weiche Waschmittel, frei von Duftstoffen / Rückständen verwenden

Abends / intensive Pflegephase

1. Milde Reinigung / Badephase
Wenn baden gewünscht, nur kurz (5–10 Minuten) in lauwarmem Wasser – idealerweise mit dem Wasch-Fluid oder im Falle von Ekzemen einigen Tropfen KAMI SOS Hautpflegeöl. Bei trockener Haut reicht oft eine punktuelle Reinigung, bei atopischer Dermatitis raten wir im Akutfall zu einem kurzen täglichen Bad, um Allergene zu entfernen.

2. Feuchtigkeitsversorgung / Aufbau
Direkt nach dem Abtupfen (nicht trockenreiben) das 2-Phasen Spray aufsprühen, sanft verteilen (z. B. mit Händen).

3. Pflege / Versiegelung

    • Für alle Problemstellen: SOS Hautpflegeöl dünn auftragen
    • Für sehr trockene, schuppige Stellen: SOS Hautpflegebalsam großzügig darüber auftragen – als abschließende Schutzschicht

4. Night Check & ggf. zusätzliche Pflege
Wenn morgens noch Spannungsgefühle oder trockene Stellen sichtbar sind, kann ein zusätzlicher Tropfen Öl oder Balsam über Nacht gezielt eingesetzt werden.

Das solltest Du bei der Hautpflege generell beachten

  • Weniger ist oft mehr: Die Pflege sollte die Haut unterstützen, nicht überladen.
  • Produkte sparsam auf die noch leicht feuchten Stellen auftragen (nach Reinigung/Spray).
  • Bei akuten Entzündungen oder Nässen nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.
  • Konsistenz ist entscheidend: Eine tägliche Pflege zeigt nach 2-3 Wochen Wirkung.

Wenn Du weitere Fragen hast, sind wir sehr gerne für Dich da! Schreibe uns an info@kami-skincare.com oder rufe uns an unter +43 676 62908324.

Dein KAMI-Team